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15.04.2025_Marie Krüttli Trio

Marie Krüttli (Klavier)
Lukas Traxel (Kontrabass)
Gautier Garrigue (Schlagzeug)

Auf ihrem neuen Album Scoria (benannt nach dem Lavagestein), das im Oktober bei Intakt erscheinen wird, erschafft das Trio um Marie Kruttli eine musikalische Landschaft, die lebendige, filmische Bilder hervorruft und durch verschiedene Klangwelten führt. Krütlis Kompositionen bewegen sich nahtlos zwischen kontrastierenden Texturen. Mal sind sie fliessend und ruhig wie Wasser, mal trocken und karg wie in der Wüste. Dann wieder bauen sich die Stücke zu gewaltigen, kathedralenartigen Gebilden auf, um kurz darauf wieder in introspektive Tiefen abzutauchen. Inspiriert von der Liebe, der Zeit und der Natur vermischen sich in Maries Stücken traumartige Passagen mit erdigen Rhythmen. Das Album Scoria verkörpert genau diese Dualität – feurig und unverwüstlich, aber auch fähig, lebensspendendes Wasser aufzunehmen. „Und während sie das Gefühl einer Live-Schleife schaffen,“ schreibt Kevin Le Gendre in den Liner Notes, „erfüllt Krüttlis Trio seine Mission, Musik zu machen, die auf dem Weg zu unbekannten Zielen gekonnt viele Grenzen überwindet. Scoria ist ein Album, das mit einem ganz eigenen Zeitgefühl geschaffen wurde, und das immer wieder gehört werden sollte.”

Marie Krüttli ist eine in Berlin lebende Schweizer Pianistin, Komponistin und Produzentin. Sie wurde in einem Schweizer Dorf in eine Musikerfamilie geboren und begann im Alter von 6 Jahren mit dem Klavierspiel. Sie studierte zunächst klassische Musik, bevor sie zum Jazz wechselte (später absolvierte sie ein Bachelor- und Masterstudium an der HEMU Lausanne und der HSLU Luzern). Marie hat zahlreiche Preise für ihre Auftritte und Kompositionen erhalten. Die Band, mit der sie bisher am häufigsten aufgetreten ist, ist ihr Trio (jetzt mit dem Bassisten Lukas Traxel und dem Schlagzeuger Gautier Garrigue), aber die Künstlerin arbeitet auch Solo und einem Projekt namens Dragon Life, das aus ihrer Arbeit als Produzentin hervorgegangen ist.

Der Schweizer Bassist Lukas Traxel hat mit Größen wie Colin Vallon, Elina Duni, Lionel Loueke, Kurt Rosenwinkel und vielen anderen gespielt… Der französische Schlagzeuger Gautier Garrigue spielte mit Größen wie Henri Texier, Seamus Blake, Uri Caine… In Frankreich wurde er mehrmals zum „Schlagzeuger des Jahres“ gewählt.

Quotes from musicians:
– This young lady is phenomenal – saxophonist David Murray (during ZKB Jazz Preis win)
– A true piano language and compositional language, this is great! – pianist Jason Moran
– This music has a patient and adventuresome flow, and a real band chemistry!! – pianist Aaron Parks
– She is fearless!! – pianist Pablo Held

Presse:
– Die unerschrockene Schweizerin, die in Berlin lebt, liebt am Instrument abenteuerliche Akkordfolgen, lyrisch-sparsame Momente und dichte Pianistik gleichermaßen. Unter ihren 13 Trio-Miniaturen sind mitreißende, rhythmische Themen („Thinky Hearts“ „Balthazard“), aber auch ungewöhnliche Klangbilder, insistierende Motivbildungen oder kontrastreiche mehrteilige Stücke. Das evoziert-gerade in der Abwechslung – starke Visionen filmischer, aber auch philosophischer Art. –  jazzthetik, Hans-Jürgen Schaal
– Die junge Pianistin unterstreicht eine Souveränität im Spiel, mit Technik und Intuition, Virtuosität und Emotion – Jazz n More
– Kruttli, coming classically from the exoteric realm of Anton Webern but with all the personality and tonality of Andrew Hill or Art Tatum, displays a distinctive, yet rapidly evolving, emotive language all her own. – All About Jazz
– Marie Kruttli affirme son originalité en réinventant l’art du trio et s’impose comme la nouvelle voix du piano jazz – Citizen Jazz

SCORIA
Cover art and graphic design: Fiona Ryan
Liner notes: Kevin Le Gendre
Photo: Palma Fiacco
Intakt CD 427
Release Date: October 2024

https://www.intaktrec.ch/427.htm

http://www.shoestring-jazz.de/artists/marie-kruettli-trio/

https://mariekruttli.com/

Foto © Palma Fiacco

13.05.2025_Into the Big Wide Open

Eldar Tsalikov (Saxofon, Klarinette)
Valentin Gerhardus (Klavier, Live Sampling)
Felix Henkelhausen (Kontrabass)
Alfred Vogel (Schlagzeug)

Alfred Vogel, Drummer und Macher des wundervollen Bezau Beatz Festivals, gibt sich hinterm Schlagzeug die Ehre: mit seiner augenzwinkernd selbst benannten „Avantgarde Boy Group“ aus Berlin (und einem viertel russischer Beteiligung).

Tsalikov, Henkelhausen und Gerhardus gehören zu einer um 25 Jahre jüngeren Riege und bringen derzeit viel frischen Wind in die europäische Impro-Szene. „Es ist mir eine grosse Freude, mit diesen jungen Musikern zu spielen – das hält fit und ist extrem inspirierend – auf allen Ebenen …“ so ein hochmotivierter Anfang 50er. INTO THE BIG WIDE OPEN hatten im Februar 2023 ihr Debut auf dem Partner Festival der Bezau Beatz – dem Porta Jazz Festival.

Komplett frei, ohne Netz und doppelten Boden wird hier drauf los improvisiert. Gelenkt wird das ganze von einem virtuellen 5. Bandmitglied: Valentin Gerhardus ist nicht nur ein ausgezeichneter Tasten Virtuose, sondern auch an den Reglern seines Laptops gibt er mittels Live-Samples aus Quellen seiner Mitmusiker dem ganzen einen kompositorischen Rahmen. Atmosphärisch, dicht und gleichermassen filigran kommen die musikalischen Abenteuer dieses Quartetts aufs Publikum zu und sorgen vor allem für Begeisterung jenseits Boy-Group-Genre-typischem Gekreische…

Foto © Cristina Marx

09.09.2025_Christoph Irniger Trio

Christoph Irniger (Tenorsaxofon)
Raffaele Bossard (Kontrabass)
Ziv Ravitz (Schlagzeug)

Das Christoph Irniger Trio feiert das Melodiöse, ohne je ins Triviale zu verfallen. Die Stücke sind Tondichtungen, die zeigen, dass die eingängige Melodie und eine komplexe Klangwelt einander nicht ausschließen müssen, sondern erst richtig zur Geltung bringen können. Es besticht dabei die sorgfältige Orchestrierung und die Art, wie in seiner Musik die Improvisation die Komposition verdeutlicht. Das Trio vermag Melodie, Arrangement, Improvisation zu einem stimmigen und verführerischen Ganzen zu verbinden.

In der Jazzzeitschrift Jazzthetik schrieb Henry Altmann: „Ein Trio das derartig ineinander verzahnt und auf gleicher Höhe miteinander spielt, findet sich selten. Man spielt völlig frei, aber zeitlich gebunden, schöpft aus dem Moment, jedes Stück ein Abenteuer, ein Ausflug in unbekanntes Terrain, dabei aber nie das Wichtigste – Energie und Poesie – ausser Acht lassend.”

Das Christoph Irniger Trio besteht seit 2011 mit Raffaele Bossard am Kontrabass und Ziv Ravitz am Schlagzeug und hat bisher drei exemplarische Alben vorgelegt. Auf dem zuletzt erschienenen Album Open City (2020) wird die Band durch den Saxophonisten Loren Stillman und den Posaunisten Nils Wogram ergänzt. In den folgenden Jahren war die Band mit Loren Stillman, Ben van Gelder oder Michael Attias unterwegs.

Man kann dieses Trio mit einem gleichseitigen Dreieck vergleichen, denn Raffaele Bossard, der 1982 in Los Angeles geboren wurde und in Zug aufwuchs, wo er auch studierte, und Ziv Ravitz, der 1976 im israelischen Be’er Scheva zur Welt kam und in Südfrankreich lebt, begegnen Irniger auf Augenhöhe. Sie sind nicht nur eminente Techniker, sondern verstehen sich auch traumwandlerisch sicher aufs Interplay und schaffen dabei eine Musik, die Verstand und Leidenschaft vereint, zeitlos und auf der Höhe der Zeit.

„Die Musik hat etwas sehr Zeitgemässes, Klangräume einer Welt, die aus den Fugen ist, und
im gleichen Zug etwas Überzeitliches, das einem Halt gibt und Trost.“
Peter Haffner

„Ein pures Vergnügen, dieses Trio! 5 Sterne.“
tef Rohrbach, Jazz n‘ More (CH)

„Das (Irnigers) Trio mit Raffaele Bossard und Ziv Ravitz fasziniert als kollektiver Klangkörper.“
5 Sterne. Pirmin Bossart, Kultrutipp (CH)

„This music has something of a lacerating quality of a masterpiece. (…) a delightful ensemble sound that is full of energetic excitement, brilliance and the genuine avant-garde spirit.“
Raul da Gama, JazzDaGama (CA)

Christoph Irniger – Tenor Saxophon, geb. 1979, ist ein Schweizer Saxophonist, Komponist und Bandleader. Laut der NZZ am Sonntag zählt er „zweifellos zu den grössten Talenten seiner Generation“. Irniger hat sich in den letzten Jahren in unterschiedlichen Formationen zwischen Jazz, Rock und verwandten Musikstilen profiliert. Er ist Leader der Bands Pilgrim und seinem Trio von welchen bis anhin insgesamt sechs Tonträger (fünf davon auf Intakt Records) erschienen sind. Von 2000 – 2006 studierte Irniger an den Jazzschule Zürich Musikpädagogik und an der Musikhochschule Luzern Performance bei Christoph Grab und Nat Su. Sein Werk ist bis anhin auf über 20 Tonträgern dokumentiert. Konzerte und Tourneen führten ihn durch Europa, nach Asien und den USA. Irniger unterrichtet an der Musikschule Konservatorium Zürich.

Raffaele Bossard – Kontrabass, geboren 1982, kam mit 17 Jahren üben die elektrische Bassgitarre zum Kontrabass. Im Sommer 2008 schloss er mit einem Master in Pädagogik und Performance (mit Auszeichnung) die Hochschule Luzern für Musik ab. Seit einigen Jahren stehen folgende Bands im Zentrum seines Schaffens: Christoph Irniger Pilgrim sowie dessen Trio mit Ziv Ravitz, Dave Gisler Trio, Dominic Egli’s Plurism mit Feya Faku, Matthias Spillmann Mats-Up, Roberto Bossard New Group und Joe Haider Trio. Seine Karriere liess ihn mit Jazz Grössen zusammenspielen wie: Kirk Lightsey, Joey Baron, Feya Faku, Dave Douglas, Nasheet Waits, Glenn Ferris und vielen Schweizer Jazzgrössen. Bei den Tourneen im In- und Ausland hat Raffaele Bossard auf rund 30 Festivals gespielt.

Ziv Ravitz – Schlagzeug, geboren 1976 in Beer-Sheva (Israel), begann im Alter von 9 Jahren mit Schwerpunkt Schlagzeug zu musizieren. Im Sommer 2000 zog er zur Erweiterung seiner Fähigkeiten in die USA und schloss 2004 die Berkelee School of Music mit einem Jazz-Kompositionsstudium ab. Regelmässige Auftritte mit Lee Konitz, Avishai Kohen, Yaron Herman Trio. Regelmässige Tourneen in der ganzen Welt und spielte mit Musikern wie Hal Crook, Joel Frahm, Joe Lovano, Tomasz Stanko, Ralph Alessi, George Garzone, Ben Monder, Aaron Goldberg, Aaron Parks und Esperanza Spaulding. Heute lebt Ziv in New York City, zählt dort zu den gefragtesten Schlagzeugern und ist eine wichtige Kraft in der israelischen Jazz-Bewegung.

https://christophirniger.com

Foto © Anja Illmaier

14.10.2025_Kaiser Pommes

Kasper Tranberg (Trompete)
Asger Nissen (Altsax)
Thorbjørn Stefansson (Kontrabass)
Oli Steidle (Schlagzeug)

Kaiser Pommes ist das brandneue Quartett des dänischen Trompeten-Helden Kasper Tranberg, sowie des in Berlin lebenden, dänischen Saxophonisten Asger Nissen. In diesem explosiven Treffen vereinen Kaiser Pommes die Jazzszene Kopenhagens und Berlins und zwar mit der deutschen Schlagzeug-Koryphäe Oli Steidle und dem angesagten dänischen Bassisten und Wahlberliner Thorbjörn Stefansson.

Mit dem Fokus auf weitreichende Impovisations-Strategien und hybride Beats verweben Kaiser Pommes mit maximaler Flexibilität die musikalischen Visionen von Tranberg und Nissen. Die unterschiedlichen Ansätze der Musiker zeugen von einem interessanten, agilen und frischen Aufeinandertreffen zweier musikalischer Generationen. Seit dem Debüt-Konzert beim Jazzfestival Kopenhagen 2023, im Rahmen der ILK Sessions im 5e, sind Kaiser Pommes durch Deutschland getourt und veröffentlichten im September 2024 ihr erstes Album.

11.11.2025_FLUT

Christopher Kunz (Sopran-/ Tenorsaxofon)
Isabel Rößler (Kontrabass)
Samuel Hall (Schlagzeug)

2015 von Kontrabassistin Isabel Rößler und Saxophonist Christopher Kunz in Nürnberg gegründet, kreiert FLUT mit Schlagzeuger Samuel Hall eine eindringliche Interpretation von Free Jazz, die in langen Bögen, mutierenden Texturen und starken Kontrasten, einen Sog aus geräusch- und songhaften Momenten entwickelt. FLUT zieht mit außergewöhnlicher Klangdichte, Gestaltungswille und Intuition das Publikum in ihren Bann und schafft dabei eine Atmosphäre, die gleichermaßen fordernd wie faszinierend ist.

„Diese Musik ist konstruktiv, ein tiefes Statement einer nächsten Generation, die nicht kopieren will, sondern eine Historie weiterschreibt in den wenigen besten Fällen. Flut ist so ein bester Fall, weil eine verbindende und einladende Lust vorgeführt wird in einer Zeit der Isolation und der gedanklichen Fragmentierungen, die sich hinter sozialen Medien etc. verbergen. Die Fähigkeiten des Saxofonisten Christopher Kunz scheinen unbegrenzt, doch geht es nicht darum, sie vorzuführen. Eher geht es darum, sie in einem größeren Diskurs beiläufig aufscheinen zu lassen.“

„Diese Musik lädt ein zum Staunen, zum Dabeisein, zum Spaß am Detail, zum Reingehen in einen Mikrokosmos, der wächst mit jeder Begegnung. Sie verliert sich nicht im Eskapismus, stattdessen ist sie schön und immer schöner. Sie spricht eine Einladung aus, etwas zu entdecken. Diese Band ist wie ein Organismus, der Impulse sendet, die weiter und immer weiter führen“

Ulrich Steinmetzger

www.flut.bandcamp.com
www.facebook.com/flut3
www.christopherkunz.net/flut

Foto © Dovile Sermokas