Max Frankl (Gitarre)
Reto Suhner (Altsaxofon, Altklarinette)
Lionel Friedli (Schlagzeug)
Mit gerade einmal 32 Jahren ist Max Frankl auf dem besten Weg, sich in die oberste Liga der europäischen Jazz-Gitarristen zu katapultieren. Für sein kammermusikalisch-angelegtes Trio Album „Francis Drake Stories“ (2011) erhielt er den „ECHO Jazz“ als bester Gitarrist national, der Nachfolger „Home“ (2012) wurde von der Presse begeistert gefeiert und war für den Deutschen Musikautorenpreis 2014 nominiert.
Jetzt legt Frankl mit „Fernweh“ sein fünftes Album als Bandleader vor. Es ist sein persönlichstes Werk, auf dem sich der gebürtige Weilheimer als persönlich und musikalisch gereifter Künstler präsentiert. „Fernweh steht für eine tiefe Zäsur und ein neues Kapitel in meiner noch jungen Karriere“, erläutert Frankl, der kürzlich mit dem europäischen Musikautoren-Stipendium der GEMA ausgezeichnet wurde. Wurde „Home“ noch in Sextett-Besetzung mit hochkarätigen Kollegen wie Nils Wogramm eingespielt, steht Frankl auf dem neuen Album als Komponist und Gitarrist deutlicher im Vordergrund.
Die Trio-Besetzung mit Reto Suhner (Saxofon und Klarinette) und Lionel Friedli (Schlagzeug) verschafft ihm größeren kreativen Spielraum. In den zurückliegenden Monaten hat der Gitarrist seinen Sound weiter veredelt und noch konsequenter mit Effektgeräten gearbeitet. Auf den sieben Kompositionen pendeln Max Frankl und seine Mitspieler mühelos zwischen Jazz und Rock, garniert mit einer Prise Bossa Nova (wie in „Copy Paste“) und bisweilen psychedelisch wirkenden Sounds („80’s“). Verzerrte Gitarrensounds, Hall-Effekte, bandmaschinenartige Delays und Loops – das alles gehört zu Frankls neuer Klangwelt, mit der er die Zuhörenden auf eine musikalische Reise nimmt. Eine Reise, die in Frankls Wahlheimat Zürich beginnt und im Fort Greene Park endet – einer grünen Oase mitten in Brooklyn/New York.
Frankl macht keinen Hehl daraus, dass er sich in den Big Apple verliebt hat. Nach einer Tournee durch fünf afrikanische Länder hatte er 2013 Gelegenheit, die Jazz-Metropole fast ein halbes Jahr lang hautnah zu erleben. „Ich bin dort hingegangen, um viel zu spielen und mich inspirieren zu lassen. Das waren wichtige Erfahrungen, die mir neuen Drive gegeben haben: meiner Musik aber auch meinem Selbstverständnis als Musiker“, bilanziert der ECHO Jazz-Preisträger die Reise über den Großen Teich. Musikalischen Input holte er sich unter anderem bei Aaron Parks, Ben Monder und Chris Cheek. Allesamt Ausnahme-Künstler, die ihn darin bestärkten, seinen eigenen Weg zu gehen und musikalische Berührungsängste abzulegen. Und so ist „Fernweh“ nicht nur die musikalische, sondern auch die geografische Weiterführung von Frankls Vorgängeralbum „Home“.
Mit seinem neuen Album beweist er eindrucksvoll, dass seine Möglichkeiten, einen eigenen, individuellen Sound zu kreieren, nahezu unbegrenzt sind –und dass seine Reise zu neuen, musikalischen Abenteuern gerade erst begonnen hat. Nicht nur in Europa, auch in den USA nimmt man Notiz vom jungen deutschen Sound-Tüftler, der auszog, die vielfältigen musikalischen Welten, die im Big Apple nebeneinander existieren, miteinander zu verbinden.