Alle Artikel in der Kategorie “Archiv

11.11.2008_Schneeweiss und Rosenrot

Lucia Cadotsch (Gesang)
Johanna Borchert (Klavier)
Petter Eldh (Kontrabass)
Marc Lohr (Schlagzeug, Electronics)

Ob es bereits reichlich neue Spielarten und Ausprägungen von zeitgenössischem Jazz gibt, bleibt wohl Ansichtssache. Und wie die Antwort auch ausfällt: Oftmals gibt es junge und attraktive Bands, die selbst dem Jazzliebhaber noch etwas Neues bieten können. Zum Beispiel die Newcomer-Formation Schneeweiß und Rosenrot, die einen spannenden Einblick in das experimentierfreudige Schaffen vier junger JazzmusikerInnen gibt. Grenzauslotend bewegen sie sich zwischen Jazz, Pop und Avantgarde.

Die international besetzte Band aus der Schweiz, Deutschland, Schweden und Luxemburg besteht seit vier Jahren und die langjährige Instrument- und Banderfahrung jedes einzelnen Musikers ist nicht zu übersehen. Hier haben sich vier Instrumentalisten gefunden, die sich nicht lange beschnuppern mussten.

Kennengelernt haben sich die Sängerin Lucia Cadotsch und die Pianistin Johanna Borchert während ihres Jazzstudiums an der Universität der Künste in Berlin, wo sie das Duo Schneeweiss & Rosenrot gründeten. Nach zwei Jahren Zusammenspiels mit unterschiedlichen Gastmusikern, sehnten sie sich nach den kompositorischen Orchestrierungsmöglichkeiten einer grösseren Besetzung und fanden in Petter Eldh am Kontrabass und Marc Lohr als Schlagzeuger und Electronic-Künstler geradezu perfekt ergänzende Bandmitglieder.

Wie künstlerisch fruchtbar diese Begegnung sein sollte, konnte man bei zahlreichen internationalen Konzertauftritten an Festivals, Austellungseröffnungen und in Jazzclubs zu hören bekommen. Heute ist die Band hauptsächlich in Berlin und Kopenhagen aktiv.

Die Kompositionen von Schneeweiß und Rosenrot bündeln alle Facetten der vielseitigen Musiker. Das Ensemble versteht es, Text und Musik vielschichtig und sensibel zusammenzuführen und dabei das traditionelle Songformat zu sprengen. Märchenhaft-verspielte Rhythmen, oft ergänzt durch intensive, dynamische Einsätze und Improvisationen, nehmen das Publikum vom ersten Moment an gefangen. In den Songs finden sich interessante Klänge, Grooves und starke Melodien wieder, die an Björk erinnern. Auch Bezugspunkt zur Leichtigkeit der Musik von Joni Mitchell oder komplexe rhythmische Elemente eines Dave Holland Quintetts lassen sich in ihrer Musik wiederfinden.

Die ausdrucksvolle und klare Stimme von Lucia Cadotsch geht unter die Haut und überrascht mit Experimentierfreude und lautmalerischen Klängen. Johanna Borchert wechselt am Klavier zwischen Nachdenklichkeit und Tastenattacke und wirkt in ihrem Tun manches Mal wie eine Katze vor dem Mausloch – aufmerksam und sofort bereit, zuzugreifen. Elektronisch verfremdete Klaviertöne erweitern das gewohnte Klangspektrum des Flügels, während das virtuose, rhythmische Spiel des Kontrabassisten Petter Eldh und Marc Lohrs kreativer und dezenter Umgang mit dem Computer die breite Soundpalette der Band vervollständigen.

Das Quartett mit Ausnahmecharakter wird man noch öfter hören – nicht zuletzt deshalb, weil die Bavaria Film GmbH den Schneeweiß und Rosenrot – Song „Cykle“ im Kinofilm A96 verwendet hat.

www.schneeweissundrosenrot.net

14.10.2008_Fjoralba Turku Quintett

Fjoralba Turku (Gesang)
Andrea Hermenau (Klavier)
Geoff Goodman (Gitarre)
Benjamin Schäfer (Kontrabass)
Matthias Gmelin (Schlagzeug)

Das „Fjoralba Turku Quintet“ vereint ein außergewöhnliches Gesangstalent mit Größen der Münchner Jazzszene. Fjoralba Turkus einzigartiges Timbre, ihre starke Präsenz und ihre intimen Klänge bezaubern jedes Publikum. Die gebürtige Albanerin findet ihre Wurzeln in der Klassik und in der Volkmusik ihrer Heimat. Mit Geoff Goodmans „Tabla and Strings“ und dem weltberühmten Saxophonisten Charlie Mariano nahm sie 2007 die CD „Song of Nature“ auf. Mittlerweile ist sie ein fester Bestandteil dieser Formation.

Das „Fjoralba Turku Quintet“ nimmt mit auf eine spannende musikalische Reise: Da sind Fjoralbas emotionale Kompositionen verwoben mit autobiographischen Texten. Da sind albanische Lieder im 7/8- Rhythmus, kunstvoll und jazzig arrangiert von Andrea Hermenau. Und da ist der sphärisch schwebende Jazz, das Markenzeichen des Kompositeurs und Arrangeurs Geoff Goodman. Da sind Klassiker wie „Bei mir bist du schön“, anrührend und aufregend zugleich. Da sind Pop-Klassiker von Nick Drake und Prince in überraschend neuem Klanggewand. Virtuosität und Energie gehen eine unvergleichliche Symbiose ein mit flirrenden Rhythmen, unverfälschter Folklore und Modern Jazz.

www.fjoralbaturku.de

09.09.2008_Fourscore

Tobias Meinhart (Tenorsaxophon)
Alex Jung (Gitarre)
Heiko Jung (Kontrabass)
Gabriel Hahn (Schlagzeug)

FOURSCORE ist ein junges deutsches Jazz-Quartett. Seine Geburtsstunde war im Herbst 2004. Während einer Arbeitsphase des bayerischen Landesjugendjazzorchesters treffen die Zwillinge Alex und Heiko Jung auf Tobias Meinhart. Seitdem entwickelt die Band ein Repertoire bestehend aus Jim Hall Stücken, arrangierten Standards und vorwiegend Eigenkompositionen aus der Feder von Alex Jung und Tobias Meinhart. Thomas Zoller, Dozent am Richard-Strauss Konservatorium München: „Die Kompositionen von Alex Jung und Tobias Meinhart sind richtig maßgeschneidert und die eigentliche Basis des eigenständigen Sounds der Gruppe.“

FOURSCORE klingt modern, geprägt von rasanten Unisonopassagen, Interplay, kernigen Grooves, einfach schönen Melodien und den eigenen Stücken die sich zwischen New-Yorker Klangideal, modaler Welt und New Orleans bewegen. Trotzdem respektiert die Band Tradition! Deshalb finden sich sowohl in den Kompositionen wie Soloteilen Elemente des Blues, bekannte Akkordfolgen, Swing- und „2nd-line“ Grooves. „Das ist das Gesamtkonzept von FOURSCORE: Respekt vor der Tradition – Mut zu Neuem!“ (Thomas Zoller)

Im Dezember 2006 gewinnt FOURSCORE den Wettbewerb „Jugend-Jazzt“ Bayern! Das Debüt Album „ADD TO FRIENDS“ erscheint im April 2008 bei dem renommierten Label „intuition“.

Inzwischen etabliert sich FOURSCORE in der deutschen Jazz-Szene. Dazu meint Johannes Enders: „Gut zu wissen, dass Jazz weiterlebt.

www.fourscore.de

10.06.2008_The Hi-Fly Orchestra

Florian Riedl (Altsaxophon, Flöte)
Johannes Herrlich (Posaune)
Marc Schmolling (Klavier)
Jerker Kluge (Kontrabass)
Hajo von Hadeln (Schlagzeug)
Ramon Plaza (Percussion)

Soul-Jazz, Latin, Brasil Jazz zum tanzen? Für Viele ist das unvorstellbar aber Jazz hat eine lange Tradition als Tanzmusik. Zuerst in den Bars und Casinos der USA, in den 80er Jahren schwappte dann eine Welle von dancefloor jazz in die Clubs nach England über. Damals hauptsächlich Acid Jazz, beinhaltet dancefloor jazz viele verschiedene Musikstile. Schließlich ist Jazz ein Sammelbecken vieler Stilrichtungen.

The Hi-Fly Orchestra hat es sich zur Aufgabe gemacht, die groovige Musik der 60er Jahre wiederaufleben zu lassen. Mit ihrem komplett akustischen Jazzsound und ihren enorm ansteckenden Grooves hat die Band bis jetzt jedes Publikum zum Tanzen gebracht. The Hi-Fly Orchestra bringt Boogaloo, Soul-Jazz, Latin und Samba im original guten alten Sound live auf die Bühne!

Dabei bieten die sechs jungen Musiker einen satten Sound, der einen eine Big Band auf der Bühne vermuten lässt. Die wundervollen Linien des Saxophons und der Posaune werden unterstützt durch die stürmischen Rhythmen von Schlagzeug, Contra-Bass, Congas und Klavier.

www.thehiflyorchestra.de

13.05.2008_Christian Elsässer_Rediscovering Peer Gynt

Christian Elsässer (Klavier)
Peter Cudek (Kontrabass)
Guido May (Schlagzeug)

Wie schreibt die Presse völlig erstaunt und erwachend: „…Dass dem Chick-Corea-Verehrer wohl tatsächlich ein Flügel in die Wiege gelegt worden sein muss – dies beschreibt aber nur einen Teil des Phänomens. Elsässer hat, und das ist vielleicht ähnlich bemerkenswert wie sein handwerkliches Potenzial, schon jetzt einen ganz eigenen Stil entwickelt. Als Komponist – verblüffend sein Gefühl für Zeit und Raum – verblüffend seine musikalische Reife des knapp 23-jährigen Pianisten Christian Elsässer – verblüffend seine improvisatorische Ausgestaltung des bekannten Standards – unaufgeregt, elegant und beeindruckend!“

So oder so ähnlich lässt sich der junge Pianist und Komponist beschreiben. Denn dieser Tastenvirtuose hat den großen Sprung vom Talent in die Riege der auch international Etablierten längst geschafft.

Bereits mit 14 Jahren war er Mitglied des Landes-Jungendjazzorchester Bayern. Mit 16 Jahren gründete er das Christian Elsässer Trio und studierte als Jung-student am Richard-Strauss-Konservatorium. Dass er dann mit Musikern wie z.B. Klaus Doldinger, Pee Wee Ellis, Alphonze Mouzon, Bobby Shew oder Johannes Enders konzertiert, ist kein Zufall.

Neben vielen verschiedenen CD-Einspielungen hat er bereits zwei eigene Alben produziert. Sein letztes Album VENICE hat viele Kritiker, Musikkenner und -Liebhaber in seinen Bann gezogen.
Mit seinem neuen Album „Rediscovering Peer Gynt“ – die Suiten 1 & 2 von Edvard Grieg als Grundlage – hat Elsässer wieder eine neue Herausforderung angenommen und hat das Original nur als Ausgangspunkt und Inspiration für seine eigene Ideen genommen. Er nutzt die Freiräume der Kompositionen, um diese mit seinen eigenen Gedanken zu füllen.

Was jedoch die wichtigste Prämisse dabei ist, drückt Elsässer so aus: „Trotz aller Freiheit, liegt mir besonders am Herzen, die eigentliche Seele und den Grundcharakter des Stücks zu erhalten. Ich habe sehr wohl viel Respekt vor dem Komponisten und will sein Stück keinesfalls verunstalten. Es verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl, die richtige Balance zwischen eigenen Ideen und dem Erhalt des ursprünglichen Charakters des Stücks zu finden.“

Auf dem neuen Album und besonders live, sorgt der feinfühlige und tiefgründige Künstler und sein Trio, bestehend aus Peter Cudek (Bass) und Guido May (Drums) für den nötigen Drive und die Eigenständigkeit.

08.04.2008_Andreas Schaerer „Hildegard lernt fliegen“

Andreas Schaerer (Stimme, Komposition)
Mathias Wenger (Sopransaxophon, Altsaxophon, Flöte)
Patrick Schnyder (Baritonsaxophon, Tenorsaxophon, Flöte, Kontrabassklarinette)
Andreas Tschopp (Posaune)
Marco Müller (Kontrabass)
Christoph Steiner (Schlagzeug, Glockenspiel, special effects)

special Guest:
Simon Heggendorn (Violine)

Bei Andreas Schaerers „Hildegard lernt fliegen“ handelt es sich um ein Klanggefäss, welches durch eine äußerst eigenständige Ästhetik zu überzeugen vermag. Alleine schon die ungewöhnliche Besetzung und der bewusste Verzicht auf ein Harmonieinstrument führen zu packenden und ungewohnten Klangwelten.

Die sechs Instrumente werden vom Komponisten und Sänger Andreas Schaerer geschickt verwoben und liefern so die nötigen Farben, um bizarre Geschichten zu erzählen, polymetrische Konstrukte zu betreten oder durch kammermusikalische Fragilität zu berühren. Komplex arrangierte Fragmente stehen im steten Wechsel mit solistischen Passagen und Kollektivimprovisationen. Mal werden Bilder fein skizziert, mal wird dick aufgetragen. Gemälde werden lustvoll zerknittert, in Brand gesetzt, dann wieder in tiefrote Farbe getaucht. Hinter Ecken lauern unerwartete Wendungen, die den Hörer herausfordernd angrinsen oder ihm verschmitzt zulächeln. Auf diese Weise entsteht eine pulsierende Dynamik.

www.hildegardlerntfliegen.ch

11.03.2008_Beat Kästli

Beat Kaestli (Gesang)
Tino Derado (Klavier, Akkordeon)
Sven Faller (Kontrabass)
Martin Kolb (Schlagzeug)

Nach vier erfolgreichen Tourneen in 2006/07 und einem eindrucksvollen Auftritt am 4. BeJazz Festival in Bern und dem Jazz Rally in Düsseldorf, kehrt Beat Kaestli erneut nach Europa zurück. Immer wieder begeistert seine Mischung aus Jazz, Klassik und kontemporären Vibes das Publikum.

Seine CD „Happy, Sad and Satisfied“ wurde zum Jahresabschluss von Indie Music Magazine als „TOP25 Best Cds of 2006“ ausgezeichnet und er wurde für die 2006 Twirlie Awards als „Best Male Vocalist“ nominiert. Auch die europäischen Medien sind positiv beeindruckt – „Bei Kaestli klingt nichts austauschbar. Diese Interpretationen haben Finesse und Eleganz.“, schwärmt die Mitteldeutsche Zeitung und die Neue Züricher Zeitung nennt ihn „Einer der erfreulichsten Newcomer.“! und angesehene Kollegen der europäischen Jazzscene bekunden ihre Achtung vor Kaestli’s Werk, „Ich habe deine CD genossen. Sehr gute Songauswahl und Arrangements!“, George Robert, Blue Note Records.

Beat Kaestli präsentiert sich auch diese Mal mit beliebten Arrangements seiner CD „Happy, Sad and Satisfied“, und zeigt immer wieder neue Facetten, mit neusten Eigenkompositionen und Arrangements.

www.beatkaestli.com

12.02.2008_Das rote Gras

Adeline Salles (Flöte)
Daniel Glatzel (Saxophon, Klarinette, Bassklarinette)
Sophie Bernado (Fagott)
Matthias Götz (Posaune)
Karsten Hochapfel (Gitarre, Cello)
Benni Schäfer (Kontrabass)
Gabriel Hahn (Schlagzeug)

Dieser Jazz ist wirklich neu. Verschiedene Rhythmen werden übereinander geschoben, Hörgewohnheiten auf die Probe gestellt, Strukturen zerrissen und umgehend neu aufgebaut. Ungewöhnlicher Name, ungewöhnliche Charaktere, ungewöhnlicher Jazz: muß man gehört haben!

Deutschlandradio Kultur, April 2007

Wenn eine Kapelle sich Das Rote Gras nennt, dann erwartet man etwas Besonderes – und diese Erwartungshaltung wird nicht enttäuscht. Das Rote Gras hat was von lieblichen Waldgeistern, die durchs Unterholz huschen und sich manchmal auch von einem ganz simplen Walking-Bass-Rhythmus einfangen lassen („Senfblau“). Ansonsten gehen Flöte, Klarinette, Posaune, Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Bass und Fagott aber gerne ihre eigenen Wege. Da quietscht es schon mal atonal, aber so richtig anstrengend wird diese Musik nie: zu liebenswürdig und kammermusikalisch ist der Gestus dieses Oktetts. Erinnerungen werden wach an holzbläserdominierte Ensembles von Marty Ehrlich, aber auch an die verschrobene Britishness des Penguin Café Orchestra.

Letztendlich verfolgt Das Rote Gras aber seine eigene Linie und wenn dabei irgendwelche Grenzen verschoben werden müssen, wird das ganz nebenbei und im Zickzack erledigt – munter und erfrischend.

Rolf Thomas, Jazz thing 68

08.01.2008_Koko

Taiko Saito (Vibraphon, Marimbaphon)
Niko Meinhold (Klavier)

Ein ungewöhnliches Duo zwischen Ost und West, moderner Klassik und Jazz: Die feine, impressionistische Musik von Taiko Saito und Niko Meinhold, die mit vielen Zwischentönen raffinierte Verwirrspiele treibt, lockt ganz zart mit eigenem, fein gezeichnetem Profil.

11.12.2007_Blue-Talkin´ Music

Andrea Hermenau (Klavier)
Heinrich Wulff (Gitarre)
Andreas Kurz (Kontrabass)
Marcus Kesselbauer (Saxophon)
Harald Rüschenbaum (Schlagzeug)

”blue-talkin´music” : kreative Bildermusik für den Kopf, lebendiger Groove für den Bauch und begeisternde Atmosphäre für die Seele.

Harald Rüschenbaum präsentiert mit ”blue-talkin´music” die Rhythmus-Gruppe und den führenden Saxophonisten seines international renommierten ”Jazz Orchestras”. Die ”band within the band” überzeugt mit eindrucksvoller musikalischer Gestaltung und überrascht mit ausgefallenen Ideen.

Auf der Basis eigener Themen und interessanter ”Standards” entstehen intelligente und spannende Arrangements. New-Orleans-Second-Line-Grooves, swingende und blues-getränkte Fahrwasser, brasilianisches Flair, funky sounds, songwriting und afrikanische Ostinati … das Ensemble schöpft aus einer reichen Palette von Erfahrungen und Möglichkeiten. Die preisgekrönten Instrumentalisten glänzen durch handwerkliches Können und bieten überschäumende Spielfreude. Dynamische Interaktion, Originalität und enorme Intensität machen die Qualität des Quintetts aus. Die Balance zwischen solistischer Freiheit und spürbarem Teamgeist erzeugt einen lebendigen musikalischen Organismus mit einzigartiger Transparenz. In Konzerten der Band verbinden sich elektrisierende Energie, sprühende Lebensfreude, glanzvolle Solos und erstaunliche Spielkultur. Zu-Hören macht Spass und die Begeisterung des Publikums führt zu einem … mehr davon!

13.11.2007_Johannes Lauer & Tyshawn Sorey

Johannes Lauer (Posaune, Klavier)
Tyshawn Sorey (Schlagzeug, Klavier, Posaune)

Mit Lauer und Sorey haben sich zwei Waghälse gefunden, Experimentierer und Grenzgänger, offenherzige Sturköpfe, stetig aufmerksam Suchende; das Publikum wird hineingesogen in einen radikal offenen und direkten Verständigungsprozess, voller Ernst und jugendlichem Leichtsinn zugleich.

Tyshawn Sorey (*1980, Newark) ist in der New Yorker Jazz-Szene einer der gefragtesten und berüchtigsten Schlagzeuger (berüchtigt u.a. für seine enorme Ausdruckskraft, abstruse Spieltechniken, rhythmischen Gemeinheiten und ein fotografisches Noten-Gedächtnis). Er war und ist Sideman u.a. bei Steve Coleman & Five Elements, Vijay Iyer, Dave Douglas‘ NOMAD, Muhal Richard Abrams, Anthony Braxton, George Garzone, Misha Mengelberg und Mark Turner. Als studierter klassischer Posaunist gibt er auch Solo-Konzerte auf dem Klavier, leitet eigene Bands und ist für verschiedenste Ensembles als Komponist tätig.

Johannes Lauer (*1982, Tübingen) – laut Südwest-Presse „einer der talentiertesten Bläser und Komponisten Deutschlands“, außerdem „frappierend gut“ (Süddeutsche Zeitung) – schloss 2006 sein Studium in Jazz-Posaune und –Komposition an der Musikhochschule Luzern mit Auszeichnung ab. Anschließend verbrachte er mit Hilfe eines Stipendiums des DAAD ein Jahr in New York. Lauers Spiel war von unzähligen Bühnen zu hören u.a. in Paris, Novosibirsk, Süd-Korea und Lower East Side, er arbeitete zusammen mit Michael Wollny, Henning Sieverts, Chris Speed, John Hollenbeck, der NDR Big Band, Rainer Tempel, John Schröder, Frank Möbus u.v.a. Seine Komposition „Scenes“ für zwei Stimmen und Kammermusik-Ensemble wurde im April 2007 in der Carnegie-Hall uraufgeführt.

09.10.2007_Vein

Michael Arbenz (Klavier)
Thomas Lähns (Kontrabass)
Florian Arbenz (Schlagzeug)

Wer Jazz liebt, wird kaum erwarten, dass sich ein Jazztrio ganz von der Tradition löst. So prägend der genetische Bezug aber auch ist, so einzigartig und vielfältig ist der Spielraum für Neues. Das Spannende und Frische an Vein ist genau dieser Bezug: Zitate werden so clever wie souverän eingesetzt, und eben auch sehr sparsam.

Das Fundament prägt nicht, es inspiriert. Dem Puls der drei Musiker spürt man deutlich an, dass auch andere Musikrichtungen – von klassisch bis elektronisch – in ihren Adern fliessen. Dieses Gemisch strömt frei durch alle drei Klangkörper, ohne den Bezug zu verlieren. Dazwischen gibt es viel frisches Blut und reichlich Sauerstoff. Die Idee des Trios, verschiedene Einflüsse miteinander zu verweben und der Jazztradition gegenüber zu stellen, geht voll auf. Vein transportiert die Musik direkt ins Herz.