Steffen Faul (Trompete)
Matthias Müller (Posaune)
Alexander Beierbach (Tenorsaxophon)
Christian Marien (Schlagzeug)
Die Band ABSOLUTELY SWEET MARIE wurde 2012 von Alexander Beierbach gegründet und setzt sich mit dem Werk von Bob Dylan auseinander.
Vier Instrumentalisten, verwurzelt in Jazz und improvisierter Musik, verarbeiten auf ihre Weise das umfangreiche Werk Dylans. In der Besetzung drei Bläser plus Schlagzeug entsteht dabei ein Spektrum an Klangfarben und Grooves: feingliedrige, kammer-musikalische Momente werden von dichten Kollektivimprovisationen abgelöst, Brass-Band-Klänge stehen einem Gefecht aus polyphonen Überlagerungen gegenüber.
Einige der ausgewählten Dylan-Songs werden von ABSOLUTELY SWEET MARIE in ihrem Ganzen für die Besetzung arrangiert, wobei die stark textbezogenen Stücke in eine rein instrumentale Form übertragen werden. Oft werden aber auch nur Bruchstücke einer bestimmten Dylan-Aufnahme oder der Interpretation eines anderen Künstlers übernommen und dienen, in einen neuen musikalischen Kontext gestellt, als Ausgangsmaterial für eigenständige Kompositionen.
„Wherever You Roam“ ist die dritte CD des Quartetts auf dem musikereigenen Label TIGER MOON RECORDS und versammelt Stücke aus ganz unterschiedlichen Schaffensphasen Dylans. Neben Arrangements, die relativ neu im Programm sind, fnden sich dabei einige Stücke, die die Band schon auf zahlreichen Konzerten immer wieder gespielt und bearbeitet hat. Auch dadurch ist „Wherever You Roam“ eine gelungene Momentaufnahme und Zeugnis der lebhaften und risikofreudigen Spielhaltung des Quartetts ABSOLUTELY SWEET MARIE.
If dogs run free, then why not we
Across the swooping plain?
My ears hear a symphony
Of two mules, trains and rain
The best is always yet to come
That’s what they explain to me
Just do your thing, you’ll be king
If dogs run freeBob Dylan
Presse:
„Die drei Bläser und das Schlagzeug wühlen sich wie Maulwürfe durch die verästelten, feingliedrigen Arrangements, schichten im Brass-Band-Stil polyphone Überlagerungen aufeinander und gewähren einander genügend Spielraum zu Improvisationen. Wer gedacht hätte, die Idee von Tenorsaxofonist Beierbach und seinen Mitspielern, dem Meister ein Denkmal zu bauen, würde sich irgendwann erschöpfen, den enttäuscht „Wherever You Roam“ auf angenehme Weise. Abermals werfen vier ausgemachte Dylan- Fans ihr ganzes Herzblut und ihr kreatives Potenzial in die Waagschale. Den Nobelpreis gibt es dafür kaum, aber vielleicht die längst überfällige Aufmerksamkeit.“
Reinhard Köchl über „Wherever You Roam“ (Jazzthing)
„Jedes Solo, das hier gespielt wird, jede freisinnige Verarbeitung von Song-Material atmet eine ganz und gar angemessen und nie geborgt erscheinende Authentizität. Es ist gerade die Vielstimmigkeit in der Herangehensweise, das Zusammentrefen von entschiedener Aneignung und respektvoller Huldigung, von Textlosigkeit und Geistreichtum, von Präzision und Verspieltheit, was den Spaß an der Musik steigert.
Dass „Wherever You Roam“ das dritte Dylan-Album des Quartetts ist, führt nicht zu einer zunehmenden Glätte, sondern zu einer immer intensiveren Bewusstheit im Umgang mit dem Material.“
Hans-Jürgen Linke über „Wherever You Roam“ (Frankfurter Rundschau)
„ … Was auch für dieses Album spricht: Man wird es mehrfach hören, mit wachsendem Genuss. Es ist ein Werk, das auf eigenständige und eigenwillige, musikalisch überzeugende Weise den Kompositionen Dylan huldigt. Sehr gelungen.“
Andreas Montag über „Wherever You Roam“ (Mitteldeutsche Zeitung)
“Nun ist es ja immer so eine Sache, Dylan in Jazz zu übersetzen, … . Doch mit mehr Spaß, Süfsanz und Hingabe als die vier Musiker das getan haben, ist die Umsetzung dieser ehrgeizigen Aufgabe kaum möglich. … Das ist mitreißend, lustig und niemals fach. Ein Tribut, der diesen Namen verdient.”
Wolf Kampmann über „Another Side Of Blonde On Blonde“ (Jazzthing)
“… Die Bearbeitungen klingen großartig… gelungene Arrangements, Spielfreude und die nötige Prise Respektlosigkeit… irrwitzig gute und witzige Grooves.”
Angela Ballhorn über „Another Side Of Blonde On Blonde“ (Jazzthetik)
“Wie fruchtbar Dylans Werk für die vier jungen Jazzmusiker sein kann, zeigten sie schon auf der ersten CD “Roads, Doves And Other Stuf”. Dass man noch tiefer in den kreativen Kosmos des Amerikaners eintauchen, dass man stets neue Facetten entdecken kann, die es wert sind, bearbeitet, transformiert und in neuer Gestalt wiedergeboren zu werden, das zeigt nun “Another Side Of Blonde On Blonde”.
Martin Laurentius über „Another Side Of Blonde On Blonde“ (Jazzthing)
„Es gibt wohl kaum eine Gruppe, die ähnlich frei und fantasievoll mit den Stücken des überragenden Song-Meisters umgeht. Dabei legen es die Berliner keineswegs auf eine systematische Dekonstruktion oder Ironisierung an. Sie schätzen das Original, nehmen sich aber die Freiheit, es in ihrer Instrumentalfassung auf ganz eigene Weise auszulegen. … Allzeit zu spüren: der Respekt vor den Songs und die spielerische Lust an der musikalischen Verarbeitung.“
Arne Schumacher über ASM (Radio Bremen)
„Bob Dylan gehört zu den Säulenheiligen der Pop-Geschichte. Seine Songs wurden unzählige Male von anderen Musikerinnen und Musikern bearbeitet oder „gecovert“, wie man sagt. Auch jazzige Versionen gibt es von seinen Kompositionen. Aber keine andere Band fndet einen gleichermaßen abstrakten wie respektvollen und originellen Zugang wie das ungewöhnlich besetzte, nach einem Song vom 1966er Dylan-Album „Blonde on Blonde“ benannte Quartett aus Berlin.”
Ulf Drechsel über ASM (rbb-Kulturradio)
Foto @ Sandra Schuck