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10.02.2015_Reto Suhner – Fabian M. Mueller

Reto Suhner (Alt & Sopransaxophon)
Fabian M. Mueller (Klavier)

Zwei Menschen, zwei Instrumente. Eine über Jahre entwickelte, gemeinsame Klangästhetik. Dialoge mit Tiefgang, Improvisationen mit starken Melodien, und ein überwältigender Spannungsaufbau.

Was Reto Suhner und Fabian M. Mueller in der freien Kommunikation entwickeln, ist von einer rauschhaften Schönheit. Traumwandlerisch sicher finden sie die versteckten Pfade durch den Dschungel der Improvisation, ertasten spielerisch die harmonischen Abläufe und finden sich auch in minimalistischen oder geräuschhaften Passagen.

Über viele Jahre hat sich diese gemeinsame Basis entwickelt, nun wurde es einfach Zeit, diese so fruchtbare Duo-Arbeit zu dokumentieren. In ihren jeweiligen langjährigen Working Bands (Reto Suhner Quartett und FM Trio) widmen sich beide den Grenzbereichen des Geschriebenen und Improvisierten. Im Duo begeben sie sich in den freien Fall, in die Inspirationen und Eingebungen des Moments. Das könnte mit einem harten Aufprall enden – nicht aber bei Mueller und Suhner: ihr Spiel ist natürlich nicht voraussetzungslos, sondern basiert auf solider Ausbildung, ausgereifter Spieltechnik, jahrelanger Praxis und üppig vorhandener Neugierde. So wächst der Musik Flügel, und der freie Fall endet in einem selig machenden Dahin schweben.

Pressestimmen:

Ein Duo, ganz ungeschützt, Saxofon und Klavier, frei improvisiert und den unberechenbaren Improvisationsströmen des Moments ausgesetzt. Es ist eine der härteren Herausforderungen, der sich der Altsaxofonist Reto Suhner und Fabian M.Müller am Klavier stellen, zwei Schweizer Musiker, an deren Spiel sich der Segen der Musikausbildung und -förderung ablesen lässt. Mit meisterlicher Sicherheit und der Ökonomie selbstbewusster Könnerschaft bewegen sich die beiden durch den klanglichen Raum, umkreisen einander, gehen aufeinander zu, reagieren aufeinander, entwickeln Übereinstimmung und Dissens, Harmonie und Spannung; also alles, was es zu einer ordentlichen Kommunikation so braucht. Eine Lehrstunde in der Kunst der Improvisation.

sth, Jazzthing 11/2014

www.retosuhner.com
www.fmsounds.ch

13.01.2015_Lisbeth Quartett

Charlotte Greve (Saxophon, Komposition)
Manuel Schmiedel (Klavier)
Marc Muellbauer (Kontrabass)
Moritz Baumgaertner (Schlagzeug)

Gewinner des Echo Jazz 2012 Newcomer of the Year

Das Lisbeth Quartett gehört zu den jüngsten Formationen des deutschen Jazz und ist doch mittlerweile alles andere als ein Newcomer. Saxofonistin Charlotte Greve, Pianist Manuel Schmiedel, Bassist Marc Muellbauer – das einzige ältere Semester in der Gruppe – und Drummer Moritz Baumgärtner mischen die deutsche Jazz-Szene seit knapp einem halben Jahrzehnt mit erfrischend leicht anmutendem Jazztiefgang auf, der einer Pose der Revolte nicht bedarf. Die Kritik in In- und Ausland war sich einig, dass mit dem Lisbeth Quartett etwas ganz Großes entsteht, dessen leidenschaftliche Selbstverständlichkeit sich in einen erfreulichen Gegensatz zur häufig konzeptüberladenen Lebensferne der deutschen Jazz-Routine begibt.

Nach den beiden Alben „Grow“ (2009) und „Constant Travellers“ (2011) legt das Lisbeth Quartett nun mit „Framed Frequencies“ sein drittes Album nach. Dieser Fakt allein verdient Aufmerksamkeit, da sich deutsche Jazzformationen oft nur für ein oder maximal zwei Projekte zusammenfinden. Wie nicht anders zu erwarten, zeugt „Framed Frequencies“ gleichzeitig von Kontinuität und Weiterentwicklung. Der Beständigkeit liegt zunächst die unveränderte Besetzung der Gruppe zugrunde. Alle vier Musiker sind zwar äußerst wandlungsfähig, haben aber in den letzten Jahren in ganz unterschiedlichen Projekten auch eine große Treue zur jeweils eigenen individuellen Sprache an den Tag gelegt. Wenn Greve, Schmiedel, Muellbauer und Baumgärtner zusammenkommen, wissen sie ganz genau, was sie voneinander erwarten dürfen. Dieses rückhaltlose Vertrauen der vier Musiker in die Verlässlichkeit der jeweils anderen sichert die Basis des auf vier gleich starken Säulen beruhenden Gebäudes auf „Framed Frequencies“.

Doch es gibt auch maßgebliche Veränderungen. Charlotte Greve und Manuel Schmiedel hat es aus der deutschen Hauptstadt nach New York verschlagen, Moritz Baumgärtner und Marc Muellbauer sind noch in Berlin. In Zeiten des globalisierten Jazz-Austauschs ist es kein Ding, von zwei unterschiedlichen Seiten des großen Teichs aus zu kommunizieren. Im Gegenteil, es tut der Band gut, dass sich zwei ihrer Mitglieder in New York einer Wirklichkeit stellen müssen, die einen Musiker mit ganz andere Herausforderungen konfrontiert als die vergleichsweise heile Jazzwelt in Deutschland. Wer in New York nicht erstklassig ist, geht gnadenlos unter. Die Ähnlichkeit von Berlin und New York wird immer wieder thematisiert, und doch wirken die beiden Metropolen wie zwei ungleiche Schwestern, die nach völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen und –Perspektiven verlangen. Dieses duale Verhältnis zur Realität verleiht dem Lisbeth Quartett auf seinem dritten Album eine neue innere Spannung.

Zwischen den beiden Fraktionen der Band – was nur geografisch gemeint ist, nicht künstlerisch – liegt also nur ein Ozean. Aber immerhin ist es eben doch nicht weniger als genau dies: ein Ozean. Wenn man in dieser Situation zum Proben, Spielen oder Aufnehmen zusammenkommt, ist der Umgang mit Zeit unweigerlich ein ganz anderer. Das Lisbeth Quartett war schon immer thematisch sehr fokussiert, und doch spürt man auf der neuen CD eine Innigkeit und Verschworenheit, die in dieser Weise auf den beiden Vorgängern noch nicht zu konstatieren war. Die Stücke sind thematisch dichter, das Album wirkt in seiner Gesamtheit kohärenter.

Genau genommen ist das gar nicht verwunderlich, denn die CD hat auch erstmals eine thematische Klammer. Die Städte New York und Berlin sind in gewisser Weise Inseln, die eine buchstäblich, die andere eher spirituell und historisch. Die Insel ist das zentrale Thema, um das es auf „Framed Frequencies“ geht. Auch Charlotte Greve, von der auf der CD sämtliche Kompositionen stammen, verbindet mit dem Sujet Insel innere wie auch äußere Zustände. Situationen, so Greve, „die begrenzt sind. Sie haben einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende. Obwohl sie in einer Relation zu ihrer Umgebung stehen, sind sie zunächst unabhängig und führen ein Eigenleben, das sie von ihrer Umgebung deutlich unterscheidet.“

Auf einer Insel, so die Überlegung der Saxofonistin, verlaufen die Energieströme anders als in ihrem Umfeld. Die Begrenzung wirft die Energie in die Mitte zurück. Je kleiner der Inselzustand – der nicht immer nur räumlich, sondern auch zeitlich definiert sein kann – desto intensiver der Effekt. In diesem Sinne ist auch der Albumtitel zu verstehen. Die Konzentration aufs Wesentliche unter absoluter Optimierung der zur Verfügung stehenden Mittel. Auf „Framed Frequencies“ ist kein Ton zu hören, der für die Aussage des jeweiligen Stückes nicht wesentlich wäre. Die Band kommt nicht nur überhaupt auf den Punkt, sondern sie kommt stets sofort auf den Punkt. Ein fester, vorgegebener Rahmen setzt ein dynamisches Innenleben frei. Komposition wird nicht auf den Trigger für die Improvisation limitiert, sondern die improvisatorischen Möglichkeiten der einzelnen Protagonisten werden in die Komposition integriert.

„Framed Frequencies“ ist eine urbane, Kontinente und Generationen übergreifende Schatzinsel der Perspektiven, die sich aus über hundert Jahren Jazzgeschichte für die Zukunft auftun.

www.lisbethquartett.de

09.12.2014_Andreas Matthias Pichler

Matthias Pichler (Kontrabass, Gesang)
Andreas Pichler (Schlagzeug, Banjo, Gesang)

Als kleine Kinder zu zweit in einer Badewanne sitzend Volksmusikweisen auf zwei Trompeten geblasen, im versifften Bandraum mit aus Bügelbrett und Waschschüssel selbstgebasteltem Schlagzeug selbstkomponierten Kellerrock gespielt, den Leidensweg strebsamer Musikstudenten durchlebt und als junge Musikanten in der Weltgeschichte unterwegs gewesen, sind die Brüder hier und jetzt in ihrem ganz eigenen nicht kategorisierbaren musikalischen Kosmos angekommen.

Im Duo der Twins verschmelzen in Eigenkompositionen zwei Stimmen, Kontrabass, Schlagzeug und Banjo.

Matthias Pichler, geb. 1981 in Tirol, erhielt im Alter von sechs Jahren Trompetenunterricht und begann seine Ausbildung am Kontrabass im Alter von 15 Jahren am Tiroler Landeskonservatorium. 2000 verließ er Innsbruck, um in Linz an der Anton-Bruckner-Privatuniversität sein Jazzstudium, bei Adelhard Roidinger zu beginnen.

Während mehrerer mehrmonatiger New York Aufenthalte hatte er neben zahlreichen Auftritten die Möglichkeit, bei Bassisten wie John Patitucci, Larry Grenadier und Marc Johnson Unterricht zu nehmen. Es folgten Konzerte und internationale Tourneen mit Wolfgang Muthspiel, Attosphere, Maria Bill, Christof Dienz, XY-Band, GHO Orchestra, Jochen Rückert, Marc Copland, Nils Wogram, Louise Jensen, Dominykas und Petras Vysniauskas, Andromeda Mega Express Orchestra und vielen anderen Künstlern.

2004 erhielt er im Rahmen des Hans-Koller-Preises ein New York Stipendium und wurde 2006 „Sideman of the year“. 2010 gewann er den 1.Preis beim Internationalen Kontrabass Kongress „BASS2010“ in Berlin in der Kategorie Jazz.

Andreas Pichler, geb.1981 in Tirol, erhielt bereits im Alter von sechs Jahren Trompetenunterricht. Als junger Teenager wechselte Andreas von Trompete auf Schlagzeug. Nach einem Schlagzeugstudium (Klassik und Jazz) am Konservatorium der Stadt Innsbruck zog es ihn im Jahr 2000 nach Holland. Von 2000 bis 2006 komplettierte er seine Studien am Conservatorium van Amsterdam. Es folgten mehrere Aufenthalte in New York, wo er Auftritte mit unterschiedlichen Musikern spielte und prägende Erfahrungen als Straßenmusiker im Central Park und der New Yorker U-Bahn sammelte.

Andreas arbeitete mit Künstlern und Ensembles wie Wolfgang Muthspiel Trio “bright side“ (Materialrecords 2005) und Wolfgang Muthspiel 4tet “earth mountain“ (Materialrecords 2008), Slow Food Cookbook (Louise Jensen Saxophon, Matthias Pichler Bass, Andreas Pichler Schlagzeug), Seiki (Louise Jensen Saxophon, Andreas Pichler Schlagzeug), GHO Orchestra, Jean Paul Brodbeck Trio, Guillaume Heurtebize, Trio Dominykas Vysniauskas u.a.

Er konzertierte durch verschiedene Länder: USA, Norwegen, Dänemark, Island, Niederlande, Spanien, Schweiz, Deutschland, Österreich, Serbien, UK, Italien,Türkei, Rumänien, Litauen. Seit 2011 wirkt er als Musiker an Theaterproduktionen mit.

11.11.2014_FIELD

Uli Kempendorff (Tenorsaxophon, Klarinette)
Ronny Graupe (Gitarre)
Jonas Westergaard (Kontrabass)
Oliver Steidle (Schlagzeug)

FIELD ist das Quartett des Berliner Saxophonisten Uli Kempendorff. FIELD spielt Kompositionen aus der Feder des Bandleaders, die von Jazz genauso wie der abendländischen Musiktradition und außereuropäischer klassischer Musik und Folklore inspiriert sind. Bei aller Unterschiedlichkeit des Materials, schafft es die Band, etwas von der ungestümen, experimentier- und spielfreudigen Art von Jazz und improvisierter Musik einzufangen, die Berlin seit anderthalb Jahrzehnten ausmacht.

Presseauswahl FIELD, „Let Me Go With You“ Unit, 2013

„All-Star-Formation der Berliner Szene. Bebop fürs 21. Jahrhundert (…) eine ungestüme Spielfreude bricht sich immer wieder Bahn und macht die Musik so anziehend. Hier passiert immer wieder etwas Neues, aber der Hörer wird bei dieser Achterbahnfahrt auf eindrucksvolle Weise mitgenommen.“
Jazzthing 101, Rolf Thomas

„Field ist (…) eine der vielversprechendsten Formationen der Berliner Jazzszene der letzten Jahre (…), also nichts weniger als eine (weitere) Super Group der Berliner Jazzszene. Jeder der neun Titel ist ein Mikrokosmos vollermusikalischer Einfälle, Höhepunkte und Überraschungen.“
Jazzpodium 11/13, Rainer Bratfisch

„Aus den vielen wubbernden, expressiven Blasen, die aus dem quirligen Kunst-Untergrund der Hauptstadt aufsteigen, zeigt Field seine Stärken vor allem als ausgefuchste neugierige Band, in der die Soli der Vier nur eines ihrer Mittel zum Zweck gemeinsamen Musikmachens und Forschens sind. Von wilden Eruptionen bis zu feinsten Pinselstrichen, getupften impressionistischen Tönen, die Bandbreite der Musik sorgt für Abwechslung, man sollte sich das mit dem Titel wirklich überlegen.“
Concerto, 10-11/13, 4 1/2 Sterne

„Vorsicht, die Deutschen kommen – nicht angst- aber immerhin etwas achtungseinflössend – ein troyanischer Galopp aus dem Nichts mitten in die aktuelle innovative Jazz-Szene. Nach Wanja Slavin und Christian Lillinger vier weitere verheissungsvolle Musiker aus dem nördlichen Nachbarland; eine hellwach agierende Truppe. Für offene Ohren – unbedingt in ‚Field reinhören.“
Jazzlinks, 10/13, Chan

www.field4.de

14.10.2014_Chris Gall & Andreas Dombert

Chris Gall (Klavier)
Andreas Dombert (Gitarre)

Die Besetzung ist ungewöhnlich: Gitarre und Klavier, zwei Akkordinstrumente finden hier zueinander. Da braucht es schon ein ausgeprägtes beiderseitiges Verständnis und ein hohes Maß an Musikalität, um sich in dieser Konstellation nicht „im Weg zu stehen“.

Chris Gall und Andreas Dombert gehören zur Riege deutscher Jazzmusiker, die der Blick über Genregrenzen hinaus vereint. Sie suchen ihre ganz eigene Stimme, abseits des oft Gehörten. Seit Jahren machen sie durch erfolgreiche Veröffentlichungen auf renommierten Labels auf sich aufmerksam, national und international.

Für ihr neues gemeinsames Projekt haben sie ihre unterschiedlichen Erfahrungen gebündelt. Daraus entsteht ein kraftvolles und selbstbewusstes Debüt, voll lyrischer Momente, spannungsreicher Eruptionen und Raum für Improvisationen. Anleihen aus dem Independent-Rock, klassische Elemente und Minimal Musik verschmelzen mit modernem Jazz zu einem neuen Ganzen, in dem Melodien aus verschiedenen Rhythmusebenen erwachsen und wieder verschwinden.

Andreas Dombert studierte an der Hochschule für Musik Nürnberg Jazzgitarre. Mit seinen beiden ehemaligen Lehrern Helmut Kagerer und Paulo Morello gründete er 2010 das Quartett „Night Of Jazz Guitars“, zusammen mit der Gitarrenlegende Larry Coryell aus den USA. Sein eigenes Projekt „Dombert’s Urban Jazz“, mit mittlerweile zwei Veröffentlichungen, begeisterte die Kritiker durch die Verbindung von Jazz, Elektronik und Videokunst. Der Jazzkritiker Alexander Schmitz schreibt über ihn: „Ein exzellenter Gitarrist!“

Kaum ein deutscher Pianist hat in den vergangenen Jahren die Stilgrenzen des Jazz so konsequent und originell erweitert wie der Münchner Chris Gall. Mit Jazz und Indie-Rock, Postbop und Weltmusik, ergänzt um sein großes Talent als Songwriter, begeisterte der Absolvent des renommierten Berklee College of Music in Boston das Publikum von Montreux bis zur Jazzbaltica. Sein letztes Trio-Album „Hello Stranger“ (erschienen 2010 bei ACT) mit Gastsänger Enik war für die Süddeutsche Zeitung „eine der wuchtigsten und dynamischsten Neuerscheinungen der letzten Jahre“.

www.chrisgallmusic.com
www.andreasdombert.de

09.09.2014_Hellmüller Risso Zanoli

Franz Hellmüller (Gitarre)
Stefano Risso (Bass)
Marco Zanoli (Schlagzeug)

Franz Hellmüller (Gitarre), Stefano Risso (Bass) und Marco Zanoli (Drums) sind drei Musiker, die solo zu überzeugen wissen. Zusammen bilden sie jedoch ein Trio, in dem niemand hervorstechen muss, in dem es keine Hierarchien gibt und in dem niemand versucht, sich zu beweisen. Sie dienen einzig der Musik und suchen die Magie des Momentes.

Mit sehnsüchtigen Melodien, feinen Nuancen, orchestralen Elementen und rockigen Aspekten, türmen sie wahre Klanglandschaften auf. Die Presse ist daher auch voll des Lobes, stellt das Dreigestirn aus Gitarre, Bass und Schlagzeug in eine Reihe mit Jimi Hendrix, Pat Metheny, Bill Frisell und John Abercrombie, lobt das „brillante Zusammenspiel“ und bezeichnet seine Musik gar als „ein Stück Glück“.

„Drei gleich große Namen auf der CD-Hülle signalisieren ein Trio ohne Hierarchie. Die Schweizer Franz Hellmüller (Gitarre) und Marcel Papaux (Drums) variieren mit dem Bassisten Stefano Risso eigene Kompositionen. Ihr kammermusikalischer Jazz wirkt unaufdringlich – und entwickelt doch einen Sog in eine berauschende Klangwelt.“
Hans Von Hielscher

„Jedes Ticken der Stockspitzen auf den Becken wird zur Sensation, das Schwingen der Saiten von Gitarre und Bass vereinigt sich zu einem Klang aus einem Guss, kühle Abstraktion verbindet sich mit subtilen Grooves, Songtitel wie „Unverhofft“ oder „Getting There“ deuten an, worum es dieser Band geht – und dass sie tatsächlich meistens ankommt, zumindest im Ohr des aufmerksamen Hörers, gehört zu ihrer Magie.“
jazz thing nov 13

„HRP wie sie sich kürzeln, sind drei Musketiere, ein Triumvirat, eine, scheint‘s symbiotische Vereinigung. So viel Trio gab‘s zu dritt wohl noch nie; hier agieren drei Solisten in Neben- und Voll beschäftigung im Doppel-CD-Pack mit je zehn Stücken, geschrieben von H., von R. und von HRP. (…) Jahreszeiten, Begegnungen, Erinnerungen: zu dritt gemeinsam erlebt, auf dem schmalen, erfolgreich eroberten Grat aufgelöster harmonischer Bindungen und erlesener Improvisationskunst.“
Alexander Schmitz

08.07.2014_FM Trio

Fabian M. Mueller (Klavier)
Kaspar von Grünigen (Kontrabass)
Fabian Bürgi (Schlagzeug)

„Zum grössten Teil bezieht die erstaunlich konzise und zugleich flexible Musik des FM TRIOs ihre Spannung aus dem Wechselspiel zwischen Kontrolle und Freiheit, zwischen Ernsthaftigkeit und Verspieltheit, zwischen Intellektualität und Emotionalität. Wie die kompositorische Grundsubstanz umgedeutet wird und dabei ins Fliessen gerät ist absolut faszinierend mitzuverfolgen.“
(Tom Gsteiger)

Bandbiografie
Im Jahre 2006 konsolidierte sich das FM Trio als festes Ensemble und nahm im selben Jahr eine rege Konzerttätigkeit auf. Bis dato tourte das FM TRIO ausgedehnt in der Schweiz und in Deutschland, sowie in Österreich, Schweden, Norwegen, Dänemark, Spanien, Frankreich und Liechtenstein. 2008 wurde das Debutalbum „moment“ beim Label Altrisuoni veröffentlicht und stieg nach kurzer Zeit zum Label-Bestseller auf. Anfang 2009 folgte „scène libre“, ein Konzertmitschnitt von Radio Rete Due, der auf der bandeigenen Website zum Download angeboten wurde. Ende 2009 erschien das zweite Studioalbum „ligne libre“, wiederum bei Altrisuoni. Abermals Bestseller beim Label erntete das Album auch international sehr gute Kritiken.

2010 war ein weiteres konzertreiches Jahr. Zwei Rundfunkmitschnitte von Konzerten in Deutschland wurden im Herbst 2011 unter dem Albumtitel „objects&animals“ als Live-Album bei Bottomrecords veröffentlicht. Anschliessend folgte eine grosse Release-Tournee durch verschiedene europäische Länder (Spanien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Schweiz). 2013 wurde das FM TRIO für das Schweizer Festival „Suisse Diagonales“ ausgewählt und konnte in diesem Rahmen an 5 verschiedenen Konzertorten in der Westschweiz auftreten. Anschliessend folgten Konzerte in Deutschland, Spanien und erstmals in Portugal.

Musik
Zwischen ausgeklügelter kompositorischer Raffinesse und improvisatorischem Feuer spannen sich die Stücke auf, die häufig gemeinsam erarbeitet werden und sich von Konzert zu Konzert verändern. Das FM TRIO ist ein äusserst wandelbares Ensemble, das es versteht, blitzschnell von der orchestralen Hymne in die kammermusikalische Stille abzutauchen. Ob bizarre Klanggebilde, polymetrische Texturen, kurze und prägnante Miniaturen, suitenartige Formen, losgelöste Free-Passagen oder lyrische Songs: Das FM TRIO pflügt sich als Kollektiv mit blindflugartiger Stringenz seinen eigenen Weg durch eine höchst aktuelle Jazzlandschaft.

Presseauszüge

„Was beim FM TRIO besonders überzeugt, ist die Band als verschworene Einheit, die lyrische genauso wie avantgardistische Ausdrucksmittelsouverän ausbalanciert…eine faszinierende und schillernde Improvisationsmusik.“ JAZZTHING

„Ligne Libre – Eine fesselnde CD!“ FONO FORUM

„Im Spannungsfeld zwischen Feinstruktur auf der einen Seite und Hochenergie, ja Ekstase auf der anderen, in diesem energetischen Bereich stecken die drei Musiker des FM Trios ihre Positionen ab.“
DEUTSCHLAND FUNK

„Das FM Trio veröffentlicht eine wichtige und qualitativ hochstehende Aufnahme.“  ALL ABOUT JAZZ

„Eine originelle CD, auf der das FM TRIO sein beachtliches Können beweist.“ CONCERTO

„Es kommt nie zum Stillstand, Bewegung treibt den Fluss der Musik. Hier sind drei junge Enthusiasten am Werk, denen Tradition wichtig, aber nie genug ist.“ KULT-Magazin

www.fmtrio.org

10.06.2014_Kaleidoscope String Quartet

Simon Heggendorn (Violine & Komposition)
Ronny Spiegel (Violine)
David Schnee (Viola)
Solme Hong (Cello)

„Eine Musik, die weder in den Konzertsaal, noch in den Jazzclub passt – aber in beide hingehört!“

KSQ groovt, schwelgt, kratzt, schreit und rockt. Mit dem Debutalbum „MAGENTA“ dringt KSQ mit Holz, Stahl und Pferdehaaren in streichquartett-untypische Gebiete vor. Simon Heggendorn kreiert für KSQ eine ganz eigene Klangsprache, welche musikalische Grenzen erweitert, und Verknüpfungspunkte zu anderen Genres sucht. Kantige Grooves wechseln sich mit sphärischen Klangmalereien ab und folkige Melodien stehen sich experimentierfreudigen Improvisationen gegenüber.

KSQ hat bereits über vierzig Konzerte in den renommierten Jazzclubs der Schweiz gespielt, an weitbekannten Festivals wie Cully Jazz, Langnau Jazznights und dem Jazzfestival Willisau gastiert, und wurde auch schon an klassische Festivals wie den Murten Classics eingeladen.

Mit dem Gewinn des „ZKB Jazzpreis“ 2012 reiht sich KSQ in die illustre Runde von Bands und Projekten ein, welche national und international erfolgreich sind und das schweizer Musikschaffen hervorragend repräsentieren und nachhaltig prägen.

„Noch nie in der Geschichte des ZKB Jazzpreises gab es einen Sieger, der sich mit einer solchen Souplesse den Preis erspielt hätte““ (Tagesanzeiger Zürich)

KSQ reiste im November 2012 erstmals nach Deutschland. Von der deutschen CD-Fachpresse bereits mehrfach gelobt wurde in Berlin, Magdeburg, Jena und Hamburg die internationale Karriere lanciert.
„Das Quartett kreiert unterschiedlichste Stimmungen, spielt experimentell wild und sphärisch verträumt, folkig frech und jazzig frei, rockt aber auch mal ordentlich los, weiss dabei immer um den Groove“. (O.Maikopf, Jazzthing)

KSQ steht für eine Musik, die dem heutigen Zeitgeist entspricht. Durch Retrobewegungen und Modeströmungen der globalisierten Welt entstehen immer wieder neue Kunstformen und Trends. Diese Prozesse sind vergleichbar mit der Art und Weise, wie Simon Heggendorn in seinen Kompositionen das Streichquartett „neu“ und anders erklingen lässt; klassisch, zeitgenössisch, modern, visionär.

„Fulminant lebhafte Musik“ (Jazzthing)

„Diese Klangsprache testet Grenzen aus“ (Jazzpodium)

„Die Musik spricht für sich allein“ (Concerto)

„Die Streicher schafften es, Einflüsse aus der klassischen Quartett-Literatur mit jazzigen Grooves in Einklang zu bringen.“ (Neue Zürcher Zeitung)

„Wie inspirierte Musik klingt, zeigte zum Schluss zum Glück das Kaleidoscope String Quartet.“ (Neue Zürcher Zeitung)

www.ksq.ch

08.04.2014_Christian Weidner Quartett – Dream Boogie

Christian Weidner (Saxophon)
Achim Kaufmann (Klavier)
Henning Sieverts (Kontrabass)
Samuel Rohrer (Schlagzeug)

„Listen to it closely: Ain’t you heard something underneath….“

Der Amerikanische Dichter Langston Hughes fordert uns auf genau zu hören, was sich unter der Oberfläche befindet.

Unter der Oberfläche ist das, was Christian Weidner interessiert. Dahin zieht uns der geheimnisvolle Sog seiner Musik. Mal pulsierend hypnotisch, mal lyrisch, mal kleinteilig verwinckelt, mal hymnisch singend, mal seelig kontemplativ. Und wenn sie sich aufbäumt, dann tut sie das mit einer unaufhaltsamen Wucht, brodelnd, reißt mit und führt in die Tiefe unter der Oberfläche. Und da tut sich eine raffinierte Komplexität auf, Formen werden offenbar, die sich weit öffnen, die sich Zeit und Raum greifen, wenn sich Christian Weidners erstklassig besetztes Quartett den originären, floskellosen Kompositionen hingibt.

„Dream Boogie“ heißt das aktuelle Programm des Quartetts nach einem Gedicht von Langston Hughes. Christian Weidner hat Musik komponiert, die auf faszinierende Art zugleich entrückt und ganz nah ist. „Wir Instrumentalisten versuchen alle, der menschlichen Stimme am nächsten zu kommen“ sagt der Pianist Pablo Held und Christian ist der „lebende Beweis, dass das geht“.

„Bei dieser Musik hat man das Gefühl, sie entspringt einer tiefen kollektiven Innerlichkeit und Verbundenheit. Ihrer schlichten und lyrischen Schönheit wohnt eine spirituelle Qualität inne, der man sich als Hörer nicht entziehen kann.“
(Thorsten Hingst, Jazz Podium)

„Die Musik seines Quartetts verharrt niemals in Klischees, sie bündelt auf geheimnisvolle Weise die Kräfte eines traditionellen Formats.“
(Rolf Thomas, Jazz thing)

www.christianweidner.com

11.03.2014_Tim Collins + Strings

Tim Collins (Vibraphon)
Matthias Bublath (Klavier)

Gertrud Schilde (Violine)
Jörg Widmoser (Violine)
Andreas Höricht (Bratsche)
Philipp Wiede (Cello)

Der aus USA stammende und mittlerweile in München lebende Vibraphonist und Komponist Tim Collins wird als eine der ersten Adressen für das Vibraphon gehandelt. Er arbeitete bereits mit Donny McCaslin, Aaron Goldberg, John Hollenbeck oder John Ellis, bevor er aus privaten Gründen zum Wahlmünchner wurde.

Seine für dieses Ensemble komponierte Musikist beeinflusst von europäischer Klassik und den vielseitigen Einflüssen seines langjährigen musikalischen Schaffens in der Jazz-Metropole NewYork. Seine Kompositionen verbinden harmonische Klangvielfalt mit modernen Grooves zu einem virtuosen Bandsound.

Die Kritiker nennen ihn einen „world-class vibes player“ (CJSR Canada), einen „musician of fire“ (Washington Post) oder einfach „nothing else than exemplary“ (Downbeat).

www.timcollinsmusic.com

11.02.2014_Tobias Meinhart Quartet „In Between“

Tobias Meinhart (Saxophon, Klarinette)
Yago Vazquez (Klavier, Fender Rhodes)
Phil Donkin (Kontrabass)
Jesse Simpson (Schlagzeug)

Das JazzThing Magazin bezeichnet ihn als „eines der grössten deutschen Talente am Tenorsaxofon“ (9/13). Nach seinem vielbeachteten Debut in der „Next Generation“-Serie, gewann Tobias Meinhart 2012 den renommierten „Best Soloist“ Award am Int. Jazzfestival in Getxo, Spanien.

Die neue Cd des in den USA lebenden Saxophonisten atmet den Geist der pulsierenden Jazz-Metropole New York und verbindet sie mit Singer‐/Songwriter Elementen. Beeinflusst durch die Musik von Songwritern wie Elliot Smith, Sophie Hunger oder Becca Stevens hat Tobias Meinhart ein neues Programm mit persönlicher Note geschrieben. Auch Jazzgrössen wie Miles, Shorter oder Lovano haben ihre Handschrift im Bandsound hinterlassen.

,In Between’ entstand kurz bevor Tobias Meinhart zurück nach New York gezogen ist. Viele Stücke reflektieren das Pendeln zwischen den Kontinenten und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten. Es gibt freiere Passagen wie in ‚Planes’ – geschrieben während eines Transatlantikflugs – bei der Harmonien und Melodien in einen losen Zusammenhang gestellt werden. Dem gegenüber stehen groovige Songs wie ‚Don’t blow up the planet’ bei dem das Rhodes anstelle des Klaviers zum Einsatz kommt.

Für diese Tour bringt Tobias Meinhart seine amerikanische Working-Band mit nach Europa – die eingespielte Rhythm-Section vereint einige der bedeutendsten Newcomer der New Yorker Szene.

Bassist Phil Donkin ist sowohl in New York als auch Europa ein viel gefragter Sideman und spielt regelmässig mit Jazzgrössen wie Kurt Rosenwinkel. Auch der in San Francisco aufgewachsene Drummer Jesse Simpson spielt trotz seiner erst 24 Jahren bereits mit Stars wie John Abercrombie und Marc Copland. Pianist Yago Vazquez stammt ursprünglich aus Galizien, studierte mit einem Stipendium an der renommierten „New School“ und tritt seitdem mit diversen New Yorker Bands auf, ua. mit Billy Harper, dem Coltrane Bassisten Reggie Workman und der amerikanischen Sängerin Rachel Brotman, mit der er gerade eine US-Tour bestritten hat.

www.tobiasmeinhart.com

14.01.2014_Henning Sieverts & Peter O´Mara

Henning Sieverts (Kontrabass, Cello)
Peter O´Mara (Gitarre)

Der international renommierte Münchner Bassist und Cellist Henning Sieverts (über 120 CDs, ECHO Jazz 2010) war schon häufig in der „Seidlvilla“ zu Gast, u.a. mit seinem „Blauer Reiter“-Quartett. Mit dem australischen Weltklasse-Gitarristen Peter O´Mara spielt er seit über 20 Jahren in verschiedensten Besetzungen.

Ihr Duo-Programm steht unter dem Motto „Heart Songs“ – mit einigen der berührendsten Melodien aus dem „Great American Songbook“ wie „How My Heart Sings“, „Only Trust Your Heart“ oder „My Heart Stood Still“ – dazu eigene Kompositionen, die hoffentlich zu Herzen gehen. Ein Abend des intimen Zwiegesprächs auf sechs plus vier Saiten!

www.henningsieverts.de
www.peteromara.com